Über die Autorin
Lena Christ (* 30. Oktober 1881 in Glonn; † 30. Juni 1920 in München) war eine bayerische Schriftstellerin.
Lena Christ wurde als außereheliches Kind der Hausschusterstochter Magdalena Pichler, damals Köchin auf Zinneberg (bei Glonn), geboren. Lena Christ wurde von der Stiefgroßmutter und Großtante Magdalena Pichler aufgezogen. Später erinnert sie sich an diese Zeit als ihre glücklichste. In der Schule zeigte sie sich talentiert und aufgeweckt.
1901 heiratete sie als 20-Jährige den Buchhalter Anton Leix. Ein Jahr später (1. November 1902) bekam sie ihr erstes Kind, ihren Sohn Toni. Am 27. Dezember 1903 und am 20. Dezember 1906 gebar sie ihre Töchter Magdalena (Leni) und Alexandra Eugenie. Ihr Ehemann fiel zunehmend wegen seiner Trunksucht und daraus resultierender finanzieller Schwierigkeiten auf. Nach acht Jahren trennte sich Lena von ihm und verließ ihn mit ihren Kindern. Lena Christ geriet dadurch in große Not. Um Geld zu verdienen, nahm sie Schreibarbeiten an. So lernte sie den Schriftsteller Peter Jerusalem kennen. Am 28. August 1912 heiratete sie ihn. Jerusalem brachte sie auf die Idee, ihre persönlichen Erlebnisse niederzuschreiben.
1912 erschienen mit Hilfe von Ludwig Thoma ihre „Erinnerungen einer Überflüssigen“. Darin schildert sie in ungewöhnlich deutlichen Worten ihr Leben, das zerrüttete Verhältnis zu ihrer Mutter und die menschlichen und sexuellen Tragödien ihrer Ehe. 1913 verfasste sie das Buch „Lausdirndlgeschichten“, ebenfalls aus ihren Erinnerungen an ihre Mädchenzeit.
Lena Christ ist als bedeutende deutsche und bairische Autorin anerkannt. Mit „Erinnerungen einer Überflüssigen“, „Die Rumplhanni“ und „Matthias Bichler“ schuf sie drei bleibende Werke. Beeindruckend ist unter anderem die Verarbeitung ihrer eigenen Beobachtungen und Erlebnisse in ihren Büchern, die einen tiefen Einblick in das ärmliche Leben der Arbeiterklasse, der Dienstboten und der Landbevölkerung Anfang des 20. Jahrhunderts geben.
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