Über die Autorin
Lou Andreas-Salomé (* 12. Februar 1861 in St. Petersburg; † 5. Februar 1937 in Göttingen) war eine Schriftstellerin, Erzählerin, Essayistin und Psychoanalytikerin aus russisch-deutscher Familie. Die Art ihrer persönlichen Beziehungen zu prominenten Vertretern des deutschen Geisteslebens – in erster Linie zu Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke und Sigmund Freud – war und ist bis heute Gegenstand unterschiedlicher Interpretationen.
Lou Andreas-Salomés persönliche Ausstrahlung und die Freundschaft mit namhaften Zeitgenossen und ihre unkonventionelle Lebensführung sicherten Lou Andreas-Salomé einen Platz in der deutschen Kulturgeschichte. Verglichen damit fand ihr eigenes schriftstellerisches Werk seither wenig Beachtung – es verschwand hinter der außergewöhnlichen Geschichte ihres Lebens. Dabei hatte sie ja als renommierte Autorin an der Entwicklung der Positionen der Moderne um 1900 lebhaft mitgewirkt. In Romanen, Erzählungen und Essays beteiligte sie sich an den Diskussionen über grundlegende Fragen der Zeit. In ihren Romanen und Erzählungen behandelte sie Probleme moderner Frauen, die in einer traditionsverhafteten Umwelt eigene Wege zu beschreiten versuchen; trotz dieser Themenwahl und ihrer eigenen, für Frauen ihrer Zeit atypischen Lebensweise hielt sie Distanz zu den sozialen und politischen Zielen und Aktivitäten der Frauenbewegung ihrer Zeit.
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