Über die Autorin
Marie Freifrau Ebner von Eschenbach (* 13. September 1830 auf Schloss Zdislawitz bei Kremsier in Mähren; † 12. März 1916 in Wien) war eine mährisch-österreichische Schriftstellerin und gilt mit ihren psychologischen Erzählungen als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Erzählerinnen des 19. Jahrhunderts.
Marie von Ebner-Eschenbach, geborene Freiin Dubský, ab 1843 Gräfin, war die Tochter des Franz Baron Dubský, ab 1843 Graf Dubský, und seiner zweiten Frau Baronesse Marie von Vockel. 1848, mit achtzehn Jahren, heiratete Marie ihren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, den Sohn ihrer Tante Helen. Sie zog zu ihrem fünfzehn Jahre älteren Mann nach Klosterbruck (tschechisch: Louka) bei Znaim in Südmähren. Ihr Ehemann war selbst ein gebildeter Mann und unterstützte Marie in ihrem Schriftstellerdrang. Moritz von Ebner-Eschenbach lehrte als Professor an der Ingenieur-Akademie in Wien Physik und Chemie. Die Ehe zwischen Marie und ihrem Cousin blieb kinderlos.
1879 absolvierte sie eine Uhrmacher-Ausbildung, was für eine Frau damals ungewöhnlich war. Im Laufe der Zeit wandte sie sich ganz der Literatur zu. Während fast zwanzig Jahren schrieb sie Dramen, inspiriert von Friedrich von Schiller, die jedoch nicht erfolgreich waren. Nachdem sie sich mit wenig Erfolg als Dramatikerin betätigt hatte, konnte sie 1876 die Aufmerksamkeit mit ihrem ersten Kurzroman Božena, welcher in der Deutschen Rundschau abgedruckt worden war, auf sich ziehen.
Sie versuchte sich nun als Schriftstellerin, was sich aufgrund des Erfolgs als gute Entscheidung erwies. Mit Werken wie den Aphorismen (1880) und den Dorf- und Schlossgeschichten gelang ihr schließlich der endgültige Durchbruch. Letztgenannte enthalten ihre bekannteste Novelle Krambambuli. Sie konzentrierte sich nun auf ihre erzählerischen Dichtungen, in denen man wichtige Elemente ihres sozialen Denkens und ihres politischen Bewusstseins findet. Nachdem sie 1880 ihre Erzählung Lotti die Uhrmacherin veröffentlicht hatte, hieß man sie auch in Verlagen willkommen. 1887 erschien ihr Roman Das Gemeindekind, der bis heute eine große Bedeutung in der Literatur hat.
Ab 1890 fand Marie von Ebner-Eschenbach mit ihren dialogischen Novellen ihren dramatischen Schreibstil. Mit ihren Werken Ohne Liebe (1888) und Am Ende (1895) erzielte sie in Berlin große Erfolge. 1898 wurde sie mit dem höchsten zivilen Orden Österreichs, dem Ehrenkreuz für Kunst und Literatur, ausgezeichnet. 1900 erhielt sie den ersten weiblichen Ehrendoktor der Universität Wien.
Marie von Ebner-Eschenbach starb am 12. März 1916 im Alter von 85 Jahren in ihrer Wohnung in Wien, Spiegelgasse 1, und wurde in der Familiengruft der Grafen Dubský, in Zdislawitz, beigesetzt.
Dieser Artikel (Quellenangabe) basiert auf dem Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.
Romane und Erzählungen (Auswahl)
- Lotti, die Uhrmacherin. Roman. 1881. EPUB MOBI
- Krambambuli. Erzählung. 1884. EPUB MOBI
- Der gute Mond. Erzählung. 1886. EPUB MOBI
- Die Reisegefährten. Erzählung. 1893. EPUB MOBI
- Unsühnbar. Erzählung. 1893. EPUB MOBI
- Die Totenwacht. Erzählung. 1894. EPUB MOBI
- Unverbesserlich. Erzählung. 1910. EPUB MOBI
- Ein kleiner Roman. Roman. 1920. EPUB MOBI