George Orwells Meisterwerk “1984” hat die Welt für immer verändert. Seine Vision eines totalitären Überwachungsstaates, in dem die Gedanken der Menschen kontrolliert und manipuliert werden, hat Generationen von Lesern erschüttert und inspiriert. Doch “1984” ist mehr als nur eine düstere Zukunftsvision. Es ist ein Spiegel, der uns die Gefahren unserer eigenen Zeit vor Augen führt.
Nurit Dorn, Journalistin und Autorin, hat sich in ihrem neuen Buch “Der Orwell-Code: Neusprech und digitale Realität” mit Orwells Werk auseinandergesetzt und ein fiktives Interview mit dem großen Denker geführt. In einem fesselnden Dialog lässt sie Orwell zu Wort kommen und erörtert mit ihm die Herausforderungen unserer digitalen Gegenwart.
Orwells Vision einer Gesellschaft, in der jeder Schritt und jedes Wort überwacht wird, ist heute erschreckend real geworden. Überwachungskameras, Gesichtserkennungssoftware und die allgegenwärtige Datensammlung durch Tech-Giganten wie Google und Facebook lassen uns kaum noch einen Raum für Privatsphäre. “Big Brother is watching you”, schrieb Orwell – und heute scheint dieser Satz aktueller denn je.
„Es ist schwerlich zu übersehen, dass sich die Welt, die ich in ‚Nineteen Eighty-Four‘ schilderte, in mancherlei Hinsicht materialisiert hat, wenn auch nicht immer in der Form, die ich exakt vorhergesehen habe.“
Soziale Medien wie Facebook, X und Instagram sind zu einem zentralen Bestandteil unseres Lebens geworden. Doch sie sind auch zu mächtigen Instrumenten der Manipulation und Kontrolle geworden. Algorithmen filtern die Informationen, die wir sehen, und schaffen so Filterblasen, in denen wir nur noch mit Gleichgesinnten in Kontakt kommen. „Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft. Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit“, schrieb Orwell – und heute erleben wir, wie soziale Medien die Deutungshoheit über die Realität beanspruchen.
„Soziale Medien, die einst als Werkzeuge der Vernetzung und des Austauschs gedacht waren, sind zu riesigen Datenbanken geworden, die jedes Detail unseres Lebens erfassen: unsere Vorlieben, Meinungen, Beziehungen und Bewegungen.“
Unsere Daten sind zu einem wertvollen Gut geworden. Unternehmen und Regierungen sammeln und analysieren unsere Daten, um uns zu manipulieren und zu kontrollieren. „Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ist. Wenn das gewährt ist, folgt alles weitere“, schrieb Orwell – doch heute wird unsere Freiheit durch die Kontrolle unserer Daten bedroht.
„Die datengetriebene Wissenschaft, die vorgibt, die Welt objektiv zu erfassen, konzentriert sich mehr auf Korrelation als auf Kausalität, was zu einer Verzerrung unseres Verständnisses führen kann.“
Nurit Dorns “Der Orwell-Code” ist ein Weckruf für alle, die die Freiheit verteidigen wollen.
In ihrem Buch zeigt Nurit Dorn, wie Orwells Werk uns helfen kann, die Herausforderungen unserer digitalen Gegenwart zu verstehen und zu bewältigen. Sie beleuchtet die Gefahren von Überwachung, sozialen Medien und Datenkontrolle und plädiert für eine kritische Auseinandersetzung mit den Technologien, die unser Leben bestimmen.
Der Orwell-Code ist ein Muss für alle, die sich für Politik, Gesellschaft und die Zukunft der Freiheit interessieren. Es ist ein Buch, das uns zum Nachdenken anregt und uns dazu auffordert, Verantwortung für unsere digitale Zukunft zu übernehmen.
Nurit Dorn ist Journalistin und Autorin. Sie lebt und arbeitet in Straßburg und schreibt für verschiedene Magazine über gesellschaftliche, politische und kulturelle Themen.
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Nurit Dorn
Der Orwell-Code: Neusprech und digitale Realität.
Gespräche. E-Book. Erste Auflage 2025.
Erschienen am 18. Februar 2025
Literatur Deep Dive: Der Podcast mit Alana & Ben
Ebenfalls von Nurit Dorn im MarsTT Verlag erschienen:
Nurit Dorn
Jenseits der sieben Meere: Joseph Conrads Figuren im Gespräch.
Gespräche. E-Book. Erste Auflage 2024.
Erschienen am 9. Oktober 2024
Nurit Dorn
Der Blick aus der Ewigkeit: Dostojewskis Gedanken zur Moderne.
Gespräche. E-Book. Erste Auflage 2024.
Erschienen am 10. Oktober 2024